Es haben sich schon oft Freunde und Bekannte bei uns erkundigt, welche Hautpflegeprodukte wir ihnen empfehlen würden. Unsere erste Frage lautet dann meist, was für einen Hauttyp sie denn haben. Nicht selten erhalten wir da als Antwort nur etwas verwirrte Gesichtsausdrücke. Dabei ist der Hauttyp ein fundamentales Entscheidungskriterium bei der Auswahl von Produkten. Denn deine Hautpflege sollte unbedingt zu diesem passen. Deswegen wollen wir im Folgenden ein wenig darauf eingehen, wie sich die klassischen Hauttypen unterscheiden und welche Hauptmerkmale sie aufweisen.
Normale Haut
Normale Haut kann sozusagen als der Idealzustand beschrieben werden, der aber nur bei den wenigsten so vorhanden ist. Sie fühlt sich weder zu trocken noch zu ölig an und neigt eher zu einem ebenen Hautbild. Schaust du in den Spiegel sind die Poren nicht wirklich auffällig und vergleichsweise fein. Mit Unreinheiten haben Personen mit normaler Haut selten zu kämpfen. Wenn du über normale Haut streichst, fühlt sie sich samtig weich an. Die Hautelastizität liegt im guten Bereich.
Diese geradezu perfekte Haut haben wirklich nicht viele, also kannst du dich glücklich schätzen solltest du normale Haut haben. Allerdings neigt auch normale Haut mit dem Alter dazu trockener zu werden. Schenke normaler Haut also nichtsdestotrotz deine Aufmerksamkeit, um diesen idealen Zustand so lange wie möglich zu erhalten.
Trockene Haut
Von trockener Haut spricht man, wenn die Talgdrüsen in der Haut nicht genügend Fette produzieren. Der Haut mangelt es also an natürlichem Ölen. Fährt man mit den Händen über trockene Haut, fühlt sie sich tendenziell rau oder schuppig an. Auch ein Gefühl von unangenehm gespannter oder juckender Haut weist auf trockene Haut hin. Zudem altert trockene Haut leichter und es fehlt ihr schneller an Geschmeidigkeit.
Wusstest du, dass unsere Haut über einen Säureschutzmantel verfügt, der die Haut beispielsweise vor dem Austrocknen schützt? Dieser sogenannte Hydrolipidfilm überzieht die Hornschicht (auch Stratus Corneum genannt) unserer Haut, bei der es sich um die äußerste Schicht der Epidermis handelt. Die Epidermis wiederum ist die äußerste der drei Schichten, aus denen unsere Haut aufgebaut ist. Der Säureschutzmantel besteht zum einen aus Lipiden (Fetten, wie dem Hauttalg) und Wasser (z.B. Sekrete der Schweißdrüsen). Der pH-Wert dieser Schicht liegt im sauren Bereich von ungefähr 4 bis 6, daher auch der Name. Lipide werden gelegentlich mit Zement verglichen, weil sie die Stellen zwischen den Hautzellen auffüllen. Menschen mit trockener Haut haben oft genetisch bedingt nicht genügend dieser Lipide, was zu einem Ungleichgewicht des Schutzfilms führt. Die Haut hat daher Probleme bei der Speicherung von Feuchtigkeit.
Hast du trockene Haut solltest du daher dafür sorgen, dass du die fehlenden Öle sowohl von außen als auch von innen ersetzt. Iss beispielsweise mehr gesunde Fette. Und achte darauf Produkte mit Fetten ans Ende deiner Routine einzubauen, um den Säureschutzmantel zu stärken und die Wirkung vorheriger Produkte zu unterstützen.
Wichtig: Viele Personen verwechseln trockene Haut übrigens oft mit einem Mangel an Feuchtigkeit. Trockene Haut ist allerdings ein Hauttyp, wohingegen feuchtigkeitsbedürftige Haut ein Hautproblem ist. Lese mehr zum Thema Feuchtigkeitsmangel unter der Rubrik Hautprobleme.
Mischhaut
Wenn dein Gesicht an verschiedenen Stellen einen Mix von Merkmalen öliger Haut, trockener Haut oder normaler Haut aufweist, spricht man von Mischhaut. Häufig haben Personen mit Mischhaut ölige Haut in der sogenannten T-Zone (Stirn, Nase und Kinn). Das liegt daran, dass sich in diesen Bereichen mehr Talgdrüsen befinden. Mischhaut kann genetisch bedingt sein. Oder aber auch durch die die falschen Hautpflegeprodukte. Manchmal ist es für Personen mit Mischhaut daher sogar am besten, verschiedene Produkte für verschiedene Hautpartien zu benutzen. Das gilt vor allem für Seren, Cremes und ähnliches. Probiere es einfach mal aus und gucke wie deine Haut reagiert!
Sensible Haut
Strenggenommen handelt es sich hierbei um keinen Hauttyp, sondern eher um eine häufig angeborene Eigenschaft deiner Haut. Denn sensible Haut kann sowohl Menschen mit trockener, öliger Haut oder Mischhaut betreffen. Rötet sich deine Haut schnell als Reaktion auf äußere Einflüsse oder reagiert sie empfindlich auf eine Vielzahl von Produkten, ist es sehr wahrscheinlich, dass du sensible Haut hast. Mögliche Symptome können neben Rötungen auch Brenngefühle, Juckreize, Schwellungen oder Spannungsgefühle sein. Unsere Haut ist so individuell wie wir selbst, daher äußert sich sensible Haut auf die verschiedensten Weisen.
Auslöser für Reaktionen sensibler Haut können beispielsweise trockene Heizungsluft, intensive Sonnenbestrahlung, Luftverschmutzung oder auch Stress sein.
Wie du am besten mit sensibler Haut umgehst, hängt viel von der zugrundeliegenden Ursache ab. Daher gibt es nicht die eine Herangehensweise, die für alle funktioniert. Die Suche nach dem Problem ist somit oft durch Herumprobieren geprägt. Allgemein eignen sich natürlich Hautpflegeprodukte, die möglichst wenige aggressivere Inhaltsstoffe haben. Eine sparsame Nutzung von Make-up kann auch empfehlenswert sein.
Sensible Haut ist nicht ganz das gleiche wie gereizte Haut. Wenn dich dieses Thema interessiert, kannst du unter Hautproblemen ein wenig mehr dazu erfahren.
Ölige Haut
Die Talgdrüsen öliger Haut produzieren einen Überfluss an Talg, was zu dem oftmals glänzenden Erscheinungsbild öliger Haut führt. Auch ist es so wahrscheinlicher, dass Poren verstopfen. Dies kann wiederum schneller zur Entstehung von Unreinheiten wie beispielsweise Pickeln oder Mitessern führen. Personen mit öliger Haut haben auch meistens vergrößerte und gut sichtbare Poren. Tendenziell haben viele Heranwachsende ölige Haut. Denn oft wird diese durch hormonelle Ungleichgewichte verursacht. In der Pubertät steigt zum Beispiel der Gehalt des männlichen Hormons Androgen (liegt bei allen Geschlechtern vor). Androgen regt die Talgdrüsen zu einer erhöhten Produktion an, weswegen ölige Haut leichter auftreten kann. Ölige Haut kann allerdings auch weit über die Pubertät hinaus bestehen bleiben. Hier können Gene, das Klima oder die bereits erwähnten Hormonschwankungen eine Rolle spielen. Letztere beispielsweise auch als Folge von Stress, dem weiblichen Zyklus oder der falschen Ernährung (z.B. eine hohe Zuckeraufnahme).
Mit dem Alter nimmt übrigens die Talgproduktion im Allgemeinem ab, was auch teils das Austrocknen der Haut mit der Zeit erklärt. Wusstest du, dass aber vermutet wird, dass ölige Haut die Effekte der Hautalterung mindern kann? Wahrscheinlich ist das dir aber nur ein kleiner Trost. Daher benutze Produkte, die deiner Haut langfristig bei der Findung ihrer Balance unterstützen. Damit meinen wir zum einen größeren Augenmerk auf die Reinigung der Haut, um überschüssigen Talg unter Kontrolle zu bringen und Poren zu reinigen. Aber zu aggressiven Produkten würden wir euch langfristig nicht raten. Scheue auch nicht für Produkte mit Ölen als Inhaltsstoffen zurück, da diese für den natürlichen Hautzustand ebenfalls von Bedeutung sind.
Zum anderen bedeutet ölige Haut nicht, dass keine feuchtigkeitsspendenden Produkte aufgetragen werden sollten. Denn Feuchtigkeitsmangel kann bei allen Hauttypen auftreten, nicht nur bei trockener Haut. Mehr dazu findest du unter Hautprobleme.