Hautprobleme können viele Ursachen haben. Die Ernährung, eine falsche Hautpflege, Schlafmangel, der Hormonhaushalt, Erkrankungen, die genetische Veranlagung, äußere oder innere Einflüsse, und das nur um nur ein paar zu nennen. Vorweg wollen wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir keine Ärzt:innen sind und keine sicheren Ferndiagnosen geben können. Wenn du also mit extremen Hautprobleme zu kämpfen haben sollest, suche besser ärztliches Fachpersonal auf. Im Folgenden wollen wir einfach auf häufig auftretende Probleme und deren typische Erscheinungsformen eingehen.
Feuchtigkeitsmangel
Typisches Erscheinungsbild:
Hauptauslöser
Auswahl empfohlener Inhaltsstoffe
Eines vorweg: Feuchtigkeitsmangel ist nicht zwangsläufig ein und dasselbe wie trockene Haut. Das klingt zunächst verwirrend, aber von Feuchtigkeitsmangel spricht man bei dehydrierter Haut und dieser Zustand ist meist nur temporär. Trockene Haut ist dagegen ein Hauttyp, der eine Person wahrscheinlich das ganze Leben begleitet. Das Problem bei trockener Haut ist die Speicherung von Feuchtigkeit in der Haut wegen eines Lipidmangels. Bei dehydrierter Haut hingegen ist die benötigte Feuchtigkeit gar nicht erst vorhanden. Der Haut fehlt es an Wassermolekülen.
Ist dies der Fall wirkt die Gesichtshaut fahl und leblos. Die Haut ist weniger elastisch und zarte Falten sind leichter erkennbar. Oft ist dehydrierte Haut auch schneller gereizt. Feuchtigkeitsmangel kann durch eine geschädigte Hautbarriere, zu wenig Wasser in der Ernährung oder Klimabedingungen verursacht werden. Solltest du zum Beispiel gerne heiß duschen oder dich lange in der Sonne aufhalten, kann das deiner Haut Feuchtigkeit entziehen.
Wenn du dich bereits ein wenig mit Hautpflege beschäftig hast, bist du wahrscheinlich über den Ausdruck ‚Hyaluronsäure‘ gestolpert. Hyaluronsäure hat wasserbindende Eigenschaften, was im Endeffekt nichts anderes ist als gegen einen Feuchtigkeitsmangel vorzugehen.
Alle Hauttypen können dehydriert sein, also achte unabhängig davon darauf genügend Wasser zu trinken und deiner Haut bei Anzeichen von einem Mangel Feuchtigkeit zuzuführen.
Unreinheiten
Typisches Erscheinungsbild:
- Pusteln, Papeln, Knötchen, Zysten
Hauptauslöser
- Hormonhaushalt (beeinflusst z.B. durch Pubertät, Ernährung)
- Produkte mit hoher Kamedogenität
- Genetische Veranlagung
- Medikamente (z.B. Steroide)
Auswahl empfohlener Inhaltsstoffe
Unreine Haut hat viele Gesichter und Formen. Sehr bekannte Unreinheiten sind Mitesser, Pickel und Akne. Hier gibt es strenggenommen auch noch einige Unterkategorien, die bestimmte Erscheinungsformen unreiner Haut genauer beschreiben. Dazu später etwas mehr. Wenn wir auf unserer Website über Unreinheiten reden, meinen wir übrigens damit eher leichtere Formen und keine hochgradigen Aknestufen. Ärztliches Fachpersonal ist in solchen Fällen dann doch definitiv der bessere Ansprechpartner.
Unreinheiten beschränken sich nicht nur auf das Gesicht, sondern treten auch auf Nacken, Hals, Rücken, Schultern und im Brustbereich auf. Grob verallgemeinert entstehen Unreinheiten durch eine die Kombination einer verstärkten Talgproduktion und der Anlagerung abgestorbener Hautzellen auf der äußersten Hautschicht. Die Folge sind verstopfte Poren die verschiedene Unreinheiten als Folge haben können. Eine übermäßige Produktion von Talg hängt sehr oft mit den Hormonen zusammen. In der Pubertät beispielsweise sorgt das Hormon Androgen für aktiviere Talgdrüsen. Hautunreinheiten hören aber nicht mit der Pubertät auf und viele erwachsene Personen haben ebenfalls mit ihnen zu kämpfen. Beispielsweise kann die Ernährung den Hormonhaushalt beeinflussen und so Unreinheiten auslösen. Eingewachsene Haare oder die Einnahme mancher Medikamente können auch eine Ursache sein.
Um euch ein wenig Überblick zu verschaffen, werden wir im Folgenden auf die typischen 6 Unreinheiten oder Arten von Pickeln eingehen.
Nicht entzündete Unreinheiten:
Verstopfen Öl, Talg und Hautzellen den Talgkanal, entstehen zum einen Mitesser. In der Fachsprache werden sie auch als offene Komedonen bezeichnet. Mitesser sind die kleinen schwarzen Punkte, die bei den meisten Menschen in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) auftreten. Schwarz sind sie übrigens durch einen Oxidationsprozess mit der Luft und nicht etwa wegen Schmutz. Dem gegenüber stehen geschlossene Komedonen, die manchmal Whiteheads genannt werden. Auch hier verstopfen die Poren, mit dem Unterschied, dass sie an der Hautoberfläche verschlossen sind. So findet keine Oxidation statt und es entsteht die typische weiße oder leicht gelbliche Farbe. Whiteheads haben zudem eine leichte Erhebung.
Gemeinsam haben Mitesser und Whiteheads, dass noch keine Entzündung stattgefunden hat.
Entzündete Unreinheiten:
Von entzündlichen Formen sprechen wir dann, wenn Bakterien ins Spiel kommen. Sie verursachen Infektionen, die auch in tiefere Hautschichten vordringen können. Pusteln sind verstopfte Poren, die sich entzündet haben und die als Folge mit Eiter gefüllt sind. Alternativ werden Pusteln auch Eiterpickel genannt. Die Haut rund um diese Eiterpickel ist meistens rötlich verfärbt. Papeln hingegen sind kleinere rote Erhebungen auf der Hautoberfläche. Auch sie entstehen durch verstopfte und entzündete Poren, enthalten aber keine Flüssigkeit. Die sich vermehrenden Bakterien innerhalb der Pore sorgen für ein Aufreißen der Follikelwand, wodurch der Poreninhalt auf das umgebene Hautgewebe verbreitet wird und für Irritationen sorgt. Mit der Zeit gehen viele Papeln in Pusteln über.
Die bisher genannten Unreinheiten kann man bei leichteren Versionen meistens recht gut allein behandeln. Bei den letzten zwei würden wir euch allgemein dazu raten Personen mit professioneller Ausbildung aufzusuchen. Zum einen sind da Knötchen. Sie entstehen durch Entzündungen auf tiefen Hautschichten und sind an der Oberfläche als schmerzempfindliche, oft rote Beulen erkennbar. Zum anderen wären da noch Zysten. Zysten entstehen ebenfalls durch tiefer in der Haut gelegene verstopfte Poren, die sich entzündet haben. Allerdings sind sie zusätzlich mit Eiter gefüllt, was sie von Knötchen unterscheidet. Sie können sehr schmerzhaft sein und heilen nur langsam.
Um Unreinheiten des Hautbilds langfristig zu minimieren ist vor allem eine konstante Pflege wichtig. Make-up und Sonnencreme sollten zum Beispiel jeden Abend gut entfernt werden, bevor ihr zu Bett geht. Die Benutzung von nicht komedogen gekennzeichneten Kosmetik- oder Hautpflegeprodukten kann bei unreiner Haut ebenfalls helfen. Nicht komedogen bedeutet, dass sie nicht dazu neigen Poren zu verstopfen.
Große Poren
Typisches Erscheinungsbild:
Hauptauslöser
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Poren sind die kleinen Öffnungen in deiner Haut über die beispielsweise Talg ausgesondert wird. Von großen Poren sprechen wir dann, wenn Poren auch von ein wenig weiter entfernt gut mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Vor allem Personen mit öliger Haut oder Mischhaut haben oft größere Poren. Solltest du größere Poren haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass dies in deiner genetischen Veranlagung begründet ist. Allerdings kann auch eine erhöhte Drüsenaktivität die Ursache sein. Verstopfen die Poren dadurch nämlich, sorgt das mit der Zeit für eine Ausdehnung der Poren. Eine geringere Hautelastizität und die Alterung der Haut ziehen ebenfalls größer wirkende Poren mit sich. Lies am besten hierzu unseren Abschnitt zu ‚Faltenbildung‘. Die Reinigung verstopfter Poren und die Unterstützung der Haut bei Erhalt ihrer Elastizität sind also zentrale Punkte bei der Behandlung von vergrößerten Poren.
Gereizte Haut
Typisches Erscheinungsbild:
Hauptauslöser
Auswahl empfohlener Inhaltsstoffe
Sensible und gereizte Haut mag zunächst einmal nach fast genau dem Gleichen klingen. Ist es allerdings strenggenommen nicht. Sensible Haut umfasst die allgemeine Tendenz sehr empfindlich und im unterschiedlichen Ausmaß auf verschiedene Einflüsse zu reagieren. Gereizte Haut ist hingegen ein akuter Zustand, der meistens nicht lange anhält und gegen den vorgegangen werden kann. Ein klassisches Beispiel für gereizte Haut ist ein Sonnenbrand. Typische Anzeichen für eine Hautreizung können Juckreiz, Rötungen, Brenngefühle, trockene Stellen und Schwellungen sein.
Ausgelöst werden kann sie durch äußere oder innere Reize. Oft hängt die Hautirritation mit einer beschädigten Hautbarriere zusammen, da so die Haut anfälliger für Aggressoren wird. Mögliche Reizfaktoren können Lebensmittel, Hormone oder auch Reibung sein. Viele Inhaltsstoffe in Hautpflege- oder Hygieneprodukten können abhängig von der Person oder der Nutzung ebenfalls Auslöser sein. Nur weil ein Inhaltsstoff womöglich eine Irritation auslösen kann, muss er deswegen nicht gleich prinzipiell schlecht sein. Solltest du aber merken, dass du auch bei der empfohlenen Anwendung unangenehm auf ein Produkt reagierst, kann es sich lohnen sich die Inhaltsliste genauer anzusehen. Typische Aggressoren können Duftstoffe, Retinol oder Alkohole sein. Übrigens kann auch eine zu intensive Körperpflege die Haut reizen, da oft dabei die natürliche Schutzbarriere in Mitleidenschaft gezogen wird. Sei also sanft zu deiner Haut und setze sie nicht mehr Reizen aus als nötig.
Faltenbildung
Typisches Erscheinungsbild:
- Pigmentflecken
- Feine Linien um Mund und Augen, Falten
- Weniger straffe und elastische Haut
Hauptauslöser
- Fortschreitendes Alter
- Freie Radikale (z.B. durch Rauchen)
Auswahl empfohlener Inhaltsstoffe
Mit den Jahren werden die Talgdrüsen immer inaktiver. Das dadurch fehlende Öl kann ausgetrocknete Haut, Falten oder schuppige Haut zu Folge haben. Pigmentflecken, feine Linien um Augen und Mund sowie Augenringe deuten ebenfalls auf eine reifere Haut hin. Unabhängig vom Hauttyp sieht sich jede Person irgendwann mit altersbedingten Hautveränderungen konfrontiert. Beispielsweise sinkt mit dem Alter der Gehalt der Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin. Es wird davon ausgegangen, dass Kollagen schon ab dem 25. Lebensjahr zurückgeht. Kollagen sorgt dafür, dass die Haut prall und straff ist. Elastin verleiht der Haut Stärke und ermöglicht es ihr sich auszudehnen. Ist von beiden weniger vorhanden wirkt die Gesichtshaut daher älter, stumpfer und neigt zu Falten. Die äußerste Hautschicht, die Epidermis, wird mit der Zeit ebenfalls dünner. Dadurch wirkt die Haut oft blasser oder sogar durchscheinend und ist anfälliger. Auch produzieren die Schweißdrüsen weniger Schweiß und die natürliche Feuchtigkeit der Haut nimmt ab. Allgemein verringert sich auch die Fähigkeit der Hautzellen Wasser zu binden. Die Fettzellen in der Haut werden sowohl kleiner als auch weniger, wodurch das Gesicht eingefallen wirken kann.
Zum einen wird der Alterungsprozess natürlich durch ein fortschreitendes Alter vorangetrieben. Äußere Einflüsse, Genetik und Ernährung spielen aber auch ihre Rolle. Der wohl mit größte äußere Faktor ist die Sonnenstrahlung. UV-Strahlen können zum einen die Hautelastizität schädigen. Zum anderen regen sie die Melaninproduktion in der Haut an. So kann es zu Hyperpigmentierung (dunkle Flecken) und einer Verdickung der Haut kommen. Luftverschmutzung und Rauchen verstärken die Wirkung der Sonnenstrahlung und setzen beide freie Radikale frei. Freie Radikale beschädigen die Zellstrukturen und treiben den Alterungsprozess der Haut an. Antioxidantien können sie zwar neutralisieren, aber deren Gehalt in der Haut nimmt mit den Jahren ebenfalls ab. Eine unzureichende Pflege kann auch eine frühe Hautalterung mit sich ziehen, vernachlässige diesen Punkt also nicht.
Akne-anfällig
Typisches Erscheinungsbild:
Hauptauslöser
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Es ist nicht wirklich fair, aber manche Personen neigen eher zu Akne-Ausbrüchen und Unreinheiten als andere. Solltest du eine akne-anfällige Haut haben, bedeutet das, dass du recht regelmäßig unter Ausbrüchen leidest. Auch werden diese verhältnismäßig einfach ausgelöst. Wie so vieles andere beim Thema Haut wird vermutet, dass hier die Genetik eine Rolle spielt. Mögliche Ursachen können in der Ernährung, bei den Hautpflegeprodukten und in der aktuellen Lebenssituation liegen. Hormone können auch Auslöser sein. Eine Person verträgt eine Creme beispielsweise problemlos während bei einer anderen nach der Benutzung Unreinheiten auftreten.
Vereinfacht gesagt passieren Akne-Ausbrüche durch eine zu hohe Aktivität der Talgdrüsen und eine Anlagerung abgestorbener Hautzellen. Talg und tote Zellen verstopfen dann unsere Poren und hier können sich nun bestimmte Bakterien besonders gut vermehren. Diese Kombination kann eine Entzündung zur Folge haben, die auch auf benachbarte Gebiete überspringen kann.
An dieser Stelle: Hast du mit starker Akne zu kämpfen solltest du besser fachärztlichen Rat einholen. Wir haben uns dazu entschieden auch diese Kategorie mit aufzunehmen, damit Personen, die oft unter Ausbrüchen leiden eventuell passende Produkte finden können. Dermatolog:innen sind wir aber keine.